Mittsommertag „Als das Dorf zusammenkam …“
Mittsommertag „Als das Dorf zusammenkam …“
23. Juni 2025 | 19:00–00:00 Uhr
Das Mittsommerfeuer bringt seit jeher die Dorfbewohner von nah und fern zusammen, um gemeinsam ein großes Sommerfest zu feiern und innezuhalten, bevor die Heuernte beginnt. In der Gemeinschaft ist das Feiern gleich viel schöner und das Arbeiten leichter. Im Laufe der Jahrhunderte sind die Menschen auch zusammengekommen, um gemeinsam Herausforderungen zu bewältigen und Großes zu leisten: Sei es im Einsatz für die Freiheit, zur Förderung der Bildung im Volk oder bei der Organisation von Liederfesten.
Am Mittsommertag begeben wir uns im Freilichtmuseum auf eine Zeitreise zu
Mittsommerabenden verschiedener Epochen, an denen gemeinsam Besonderes
geschaffen wurde. Für gute Musik und Tanz sorgen die Gruppen Kukerpillid,
Leigarid, Tabasalu Brass und andere.
Der Abend beginnt traditionell mit einem festlichen Umzug vom Haupttor des
Museums. Gemeinsam mit den Leigarid ziehen wir singend zum Schaukelplatz am
Meer, wo ein großes Lagerfeuer entzündet wird.
Den Auftakt auf dem Dorfplatz gestalten die Leigarid. Neben Liedern, Tänzen und
Spielen sind besonders ihre schönen und unverwechselbaren Trachten aus
verschiedenen Regionen Estlands sehenswert.
Beim Kauf eines Tickets im Vorverkauf bis zum 13.06.2025 ist der Eintritt zur Johannisnacht-Veranstaltung günstiger!
Einzelticket: 25 €
Ermäßigtes Ticket: 20 €
Familienticket: 50 €
Bauernhof
Köstriaseme. Im Jahr
1896 bereitet sich der Bauer auf die Reise nach Tallinn zum Liederfest
anlässlich der Krönung von Nikolaus II. vor. Zu Beginn des Sommers gibt es
auf dem Hof viel zu tun und es bleibt kaum Zeit zum Üben, aber das große Fest
darf nicht verpasst werden. Auch die Bäuerin würde gerne mitkommen, doch wer
soll sich um die Hausarbeit kümmern? Die ganze Familie setzt sich noch einmal
zusammen, bevor die Reise losgeht.
Bauernhof
Härjapea. 1933 findet
in Tallinn das 10. Jubiläum des Liederfestes statt. Die Bäuerin, die
Mitglied im Gesangschor Mäetaguse ist, ist schon ganz aufgeregt und bereitet
sich auf das Fest vor. Sie hat ihre selbstgemachte Tracht herausgesucht,
Marschverpflegung eingepackt und überlegt, wie sie mit dem Zug nach Tallinn
kommt.
Schulhaus Kuie. Das erste Jahr des Estnischen Buches wird 1935 auf dem
Schulhof gefeiert. Die Dorfbewohner haben sich zu einem Festakt versammelt.
Vertreter verschiedener Vereine kommen zu Wort, ein Ratespiel wird
veranstaltet, ein Theaterstück aufgeführt, und auch ein Schriftsteller kommt zu
Besuch. Schwingen Sie das Tanzbein zur Musik der Gruppe Tabasalu Brass.
Kolchosen-Wohnhaus.
1988 erreicht die Idee
der estnischen Unabhängigkeit auch Sookuru. Ein Jahr zuvor hat ein Treffen im
Hirvepark stattgefunden, die Idee eines selbstverwalteten Estlands wird
geäußert, und auch die fünf patriotischen Lieder von Alo Mattiisen werden immer
beliebter. Alles geht plötzlich unglaublich schnell. Die Menschen auf dem Land
zeigen sich stolz mit der blau-schwarz-weißen Flagge, singen alte und neue
patriotische Lieder und diskutieren die Gründung einer Unterstützungsgruppe für
die estnische Volksfront „Rahvarinne“.
Bauernhof Jüri-Jaagu. Die Mitglieder der Muhuer Gruppe der Estnischen
Studentischen Baubrigade, angeführt von Jaagup Kippar, versammeln sich, um dem
Liederfest der Brigade von 1991 zu gedenken, bei dem die Gruppe aus Muhu zu den
aktivsten Teilnehmern gehörte. Sie singen alte Lieder und erzählen spannende
Geschichten über jenen Sommer, in dem die Unabhängigkeit Estlands
wiederhergestellt wurde.
In Jüri-Jaagu gibt es eine Mittsommersauna und es werden Saunaquaste gebunden.
Auf dem Bauernhof Roosta erfahren Sie mehr über die Glaubensvorstellungen und Vorzeichen der Mittsommernacht, können Mittsommerspiele spielen, Bänder flechten und weitere Bräuche kennenlernen. Traditionell wird um Mitternacht das symbolische Treffen von Koit und Hämarik gefeiert – der personifizierten Morgendämmerung und Abendröte.