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Windmühle Nätsi

Bockwindmühle größeren Typs aus dem Südteil des Kreises Wiek


Die aus dem Bauernhof Vanasauna aus dem Dorf Nätsi aus dem Kirchspiel Mihkli stammende Windmühle wurde nach Erzählungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Dorf Rabivere im Bauernhof Pärdi-Madise errichtet, dann wurde es weiter ins Dorf Nätsi im Kirchspiel Mihkli verkauft. Die Mühle gehörte im Laufe der Zeit diversen Bauernhöfen des Dorfes, bis sie nach dem zweiten Weltkrieg durch den Lostreiber von Vanasauna, Ants Kümmel erworben wurde. Nach der Vergrößerung der Mühle begann man mit der Mühle für die ganze Umgebung Mehl zu vermahlen. Die Mühle wurde 1959 ins Museum gebracht und sie wurde 1960 den Besuchern eröffnet.



Das massive Mühlenhaus steht auf einem Pfahl – dem Hausbaum. Damit die Mühle funktioniert, mussten an ihre Flügel (Länge 8,40 m) Segel oder Stallläden befestigt und das Mühlenhaus mit dem Außenbalken in die Wind gedreht werden. Die Mühle hatte zwei Geschosse. Das Mahlwerk mit Zahnrädern und großen Mühlsteinen ist im oberen Geschoss, das fertige Mahlgut kommt in den unteren Geschoss in eine Mehltruhe oder Grützekiste. In der Dorfmühle wurde für Bauern des Umkreises für eine bestimmte Vergütung – Mühlenkorn – gemahlen. So nahm Müller Ants Kümmel für das Mahlen von 9 Pud Roggen (1 Pud = 16,4 kg) oder 8 Pud Gerste 6 Stof (1 Tallinner Stof = 1,1 Liter) Getreide für sich.







Schon gewusst?


  • Die Mühle Nätsi war ursprünglich eine Einfamilienmühle, bis der Lostreiber von Vanasauna, Ants Kümmel sie kaufte, der mit dem Vermahlen vom Korn verdienen wollte. Er vergrößerte die Mühle und ersetzte die Mühlsteine aus Feldsteinen durch die gegossenen Steine.
    • Nach Überlieferung brachte der Müller Vanasauna Ants für die Mühle einen starken und geraden Hausbaum. Ein geegneter Baum stand im Hofpark des Gutshofes Audru, in dem der Baum natürlich nicht gefällt werden konnte. In einer stürmischen Novembernacht nahmen sieben Männer der Verwandschaft die Sache vor und am Morgen war der Baum spurlos verschwunden – sogar der Platz des Stumpfes war mit Grassoden gedeckt. Keiner hat sich später nach dem Baum gesehnt.
    • Im Herbst wurde in der Mahlsaison im Falle des günstigen Windes rund um die Uhr gemahlen, außer Samstags- und Sonntagsnächte. Beim guten Wind konnte in der Mühle ein Paar Tonnen Getreide in 24 Stunden gemahlen werden.
    • In der Mühle Nätsi wurde sowohl Brotmehl, Futtermehl, Schrotmehl als auch Grütze vermahlen.
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