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23.04.23 - 28.09.23
Veranstaltungen

Sommersaison im Freilichtmuseum

Sommersaison im Estnischen Freilichtmuseum 23. April – 28. September 2023

„Bauernweisheiten und eine nachhaltige Lebensumwelt“

 

Heutzutage erscheint es immer notwendiger, so leben zu können, wie unsere Vorfahren lebten – auf die Familie und die Gemeinschaft zentriert, Wissen von Generation zu Generation weiterzugeben, in Übereinkunft mit der Natur, ganzjährig und dem Verlauf des Rhythmus der Tage folgen. In diesem Sommer möchten wir mit jedem einfache, bei uns seit Jahrhunderten überlieferte Kenntnisse und Fähigkeiten teilen. Lerne selbst und unterrichte Deine Kinder darin, die Natur zu bemerken und zu erhalten, alte Sitten und Gebräuche zu schätzen, einfache Arbeiten zu verrichten, aber auch in Gesellschaft mit den Nächsten Erholungspausen abzuhalten und Freude am Leben zu fühlen.

 

Tägliche Aktivitäten auf Bauernhöfen

Bauernhof Sassi-Jaani – Garten- und Feldkulturen

Auf der Ausstellung auf dem Sassi-Jaani-Hof können Sie sich über die jahrhundertealte Bauernhofarchitektur und die Lebensverhältnisse informieren. Feldarbeit und Gartenbau haben unseren Vorfahren durch die Zeiten hindurch Brot auf den Tisch und die Kleidung auf dem Leib beschert.

 

11.00, 13.00 und 15.00 Uhr Fragen Sie die Hausherren, was unser ältestes Brotgetreide ist. Warum wird gesagt, dass Erbsen und Bohnen das Fleisch des armen Mannes sind? Wann wurde aus der Kartoffel unser zweites Brot? Aus welchen Pflanzen wurde Stoff für Hemden und Hosen gewonnen? Erkundigen Sie sich, welche Farben die Blüten von Leinen und Buchweisen haben.


27. Mai – 3. September

Jeden Samstag und Sonntag ab 11.00 Uhr Konzert der Gruppe Leigarid im Sassi-Jaani-Bauernhof.

Vor dem Hintergrund von Live-Musik entsteht aus volkstümlichen Tänzen, Liedern, Spielen und Instrumentalmusik ein Dorffest. Es ist jedes Mal eine etwas andere Feier, auch die Gäste werden bei Tanz und Spiel miteinbezogen.


 

Bauernhof Köstriaseme – Brennholz machen

Auf dem Bauernhof gab es nie einen Mangel an Arbeit. Vom frühen Morgen bis zum Sonnenuntergang wurde auf dem Feld, dem Weideland oder der Wiese, im Stall und im Riegenhaus, in der Sommerküche oder neben dem Riegenofen gearbeitet. Die Fähigkeiten wurden von den Eltern und den Großeltern gelernt, alles musste selbst gemacht werden.

 

11.30, 13.30 und 15.30 Uhr Fragen Sie die Hausherrin, womit früher der Ofen beheizt wurde, wie das Brennholz gemacht wurde und die Werkzeuge geschärft wurden. Erkundigen Sie sich danach, wie Messer und Äxte geschärft wurden, probieren Sie die Säge für zwei und das Holzhacken.

Im Hof sind Hühner aktiv. Fragen Sie die Bäuerin, warum der Hahn stolzer ist als die Hennen, was Hühner essen und wann sie Eier legen.

 

Bauernhof Pulga – Spiele der Hirtenkinder

In der alten Zeit arbeiteten die Kinder auf dem Bauernhof ihren Kräften gemäß schon im jungen Alter mit, sie halfen auf dem Feld und der Wiese, jäteten Unkraut im Garten und hüteten Nutztiere. Neben all diesen Aufgaben blieb dennoch Zeit, sich zu vergnügen und zum Spielen.

12.00, 14.00 und 16.00 Uhr Fragen Sie die Bäuerin, was das Pferdespiel oder das Wiegen des Brotbeutels des Knechts bedeutet. Haben Sie versucht, durch einen Bogen zu kriechen oder auf Holzstelzen zu laufen? Erkunden Sie, woraus die Spielsachen der Bauernkinder gefertigt sind.

Das Hüten der Gänse war eine der ersten Arbeiten der Bauernkinder. Fragen Sie die Bäuerin danach, wie der Charakter von Gänsen ist und was eine Martinsgans sein soll.

Jeden dritten Donnerstag im Monat von 12.00–17.00 Uhr

Einheizen der Rauchsauna des Pulga-Bauernhofs und Bekanntmachen mit den Saunabräuchen.

 


 

Bauernhof Härjapea – gesunde Ernährung

In den 1930er Jahren konnte sich die Bäuerin um die Tiere kümmern und andere landwirtschaftliche Arbeiten verrichten sowie ein mehrgängiges Abendessen und feinere Häppchen zubereiten. In Zusammenhang mit der Modernisierung der Kultur des Heims und des Essens wurde damals sehr viel Aufmerksamkeit für eine vielseitige und gesunde Ernährung aufgewandt. Häufig wurden Kochkurse organisiert, bei denen die Frauen unterrichtet wurden, wie schmackhaftes Eingemachtes und leckere Gemüsegerichte anzufertigen waren.

12.30, 14.30 und 16.30 Uhr Fragen Sie die Bäuerin, welches Gemüse sie im Garten züchtet und welche Gerichte sie daraus herstellt. Warum möchte sie nicht so viel Fleisch essen und was stellt sie stattdessen auf den Tisch? Schauen Sie nach, welche Gartenfrüchte und welches Gemüse sich in den Einweckgläsern auf den Regalen der Speisekammer befinden. In der Küche können Sie lehrreiche Tischspiele ausprobieren.

Beim Stall sehen Sie den Kaninchenstall mit zwei Hauskaninchen. Beobachten Sie ihre Aktivitäten aus der Ferne und füttern Sie sie nicht, andernfalls können sich die Tiere erschrecken oder gar krank werden!

 

Kuie – ein Schüler der alten Zeit

Eine Schule wie immer – lange Bänke, Kinder und vor der Klasse der Schulmeister oder das Fräulein. Es gibt allerdings mehrere Unterschiede zu heute. Die Schulzeit war sehr kurz und es gab wenige Fächer, viele Dinge waren auswendig zu lernen. Im Allgemeinen gefiel es den Kindern in die Schule zu gehen, denn im Vergleich zu den häuslichen Pflichten fühlte es sich an wie ein Urlaub. Doch für einige nicht lernbegierige Kinder konnte die Schule ein Alptraum sein.

11.30, 13.30 und 15.30 Uhr Fragen Sie die Hausherrin, wie Kinder damals in die Schule gingen. Wie und womit haben sie geschrieben? Probieren Sie es aus, ob es leicht ist, mit der Feder in Schönschrift zu schreiben oder mit dem Griffel an die Tafel.

 

Bauernhof Sepa – Arbeiten mit Wolle

Das Schaf ist eines der ältesten Haustiere des Menschen und wollene Kleidung eine notwendige Bedeckung des Körpers. Ebenso wie die Arbeit mit Leinen erforderte es viele Fähigkeiten, Mühe und Zeit, damit die fleißige Bauernfamilie aus Wolle Faden und Stoff gewinnen konnte. Dies dauerte Wochen und Monate.

11.00, 13.00 und 15.00 Uhr Fragen Sie die Bäuerin, wie viele Arbeiten vorgenommen werden mussten, damit aus Wolle ein Faden wird. Versuchen Sie selbst zu kardieren, mit dem Spinnrad zu spinnen und ein Wollknäuel aufzuwickeln. Wissen Sie, was Schafe uns außer Wolle noch liefern?

Auf der Weide essen die Schafe Juuli und Maali Gras. Bitte nicht selbst füttern! Wenn Sie sehr nett fragen, dann hat die Bäuerin für Sie vielleicht ein Stück Brot in der Kitteltasche, um es den Tieren anzubieten.

 

Bauernhof Roosta – das Heilen

Vor 200 Jahren heilte sich die bäuerliche Bevölkerung hauptsächlich mit Heilkräutern und der Heilsauna am Donnerstag. Sagt ja das Sprichwort auch, die Sauna ist der Arzt des armen Mannes. Wenn es sich um eine ernsthaftere Erkrankung handelte, ging man zum Dorfweisen, der in die Zukunft sehen konnte, um heilende Sprüche zu empfangen und Kräutermischungen zu kochen.

12.00, 14.00 und 16.00 Uhr Fragen Sie die Bäuerin, wie Krankheiten damals geheilt wurden. Warum wurden Schröpfköpfe eingesetzt und wofür verwendete man Blutegel? Was ist die alte estnische Massage? Wann und welche Heilkräuter lohnt es sich für den Winter zu sammeln und wie sollen sie aufbewahrt werden?

 

Kolga-Hof – Familienspiele

Sein Eigentum mit dem Familienzeichen zu markieren, war auf dem Dorf eine uralte Sitte. Besonders wichtig war die Markierung von Werkzeug und Gebrauchsgegenständen, die außerhalb des Heims genutzt wurden. Die Küstenbevölkerung markierte mit Sicherheit alles, was mit der Seefahrt und dem Fischfang zu tun hatte, aber für eine lange Fahrt auch alle mitgenommenen Brotlaibe und Fleischstücken, damit sie auf der Reise nicht verwechselt werden konnten.

12.30, 14.30 und 16.30 Uhr Fragen Sie die Bäuerin, welche Gegenstände am häufigsten markiert wurden. Verfügte jede Familie über eine eigene Markierung? Benutzten auch Kinder die Familienmarkierung? Überlegen Sie sich, was könnte Ihre Familienmarkierung sein und zeichnen Sie sie auf eine Holzscheibe.

 

Haus der russischen Altgläubigen vom Peipussee – alte Kräuter und lokales Essen

Die russischen Altgläubigen sind eine Volksgruppe mit interessanter Geschichte und sehr gut erhaltenen Traditionen. Sie waren durch die Jahrhunderte hindurch kenntnisreiche Züchter von Gemüse. Die vom Rand des Peipussees stammende Zwiebel ist eine unserer bekanntesten, alten Sorten, etwas Vergleichbares ist andernorts nicht zu finden. Zwiebeln und andere Gartenfrüchte bauten die Altgläubigen derart viele an, dass es nicht nur für das Speiseplan der Familie ausreichte, sondern auch zum Verkauf in die Ferne.

12.00, 14.00 und 16.00 Uhr Fragen Sie die Hausherrin, was das Besondere an der Zwiebel vom Peipussee ist, wie sie von den Altgläubigen gezüchtet und wofür sie verwendet wird? Wie wird aus Zichorienwurzeln Kaffee und wie bringt man den Samowar zum Singen? Probieren Sie selbst aus, ob es leicht ist, Zichorien zu mahlen? Erkunden Sie, was die Altgläubigen noch als Essen verwendeten.

Die Ziegen vom Peipussee, Pipi und Juula, sind liebe und temperamentvolle Persönlichkeiten, jede hat ihren eigenen Charakter, Lieblingsspeisen und Launen. Von der Hausherrin können Sie über das Wesen und die Haltung von Ziegen so einiges Interessantes erfahren.

 

Seto-Bauernhof – aus alt mach neu

Die Setukesen oder Seto haben stets „katõ ilma veere pääl“ – „an der Grenze zweier Welten“ gelebt, halb in Estland, halb in Russland. So hat sich im Verlauf der Jahrhunderte eine sehr besondere Volksgruppe herausgebildet, deren Sprache von gewöhnlichen Esten oft nicht verstanden wird. Der schlechte und sandige Boden im Land der Seto hat den dortigen Einwohnern nicht immer gut Schutz gegeben und sie ausreichend ernährt, deshalb musste man sehr sparsam sein. Alles wurde bis zum Ende verwendet und nichts wurde einfach so weggeworfen.

12.30, 14.30 und 16.30 Uhr Fragen Sie die Bäuerin, was aus einem alten Hemdfetzen und einer abgetragenen Kattunschürze wird. Versuchen Sie selbst aus Stoff- oder Kleidungsresten eine Stoffpuppe zu basteln.

Der Seto-Hof ist die Heimat für die Museumskatze Vasso. Wenn sie sich nicht gerade auf Mäusejagd befindet, liebt sie es, in der Hütte zu schlafen.

Laden von Lau

Die hiesige Warenauswahl ist typisch für einen Dorfladen. Im Geschäft finden Sie die notwendigen Haushaltsgegenstände von der Sense bis zum Eimer. Weiterhin schmackhaftes Konfekt und Schokolade für die Kinder, schöne Stoffe, Geschirr, Samen und Gewürze für die Damen, gutes Bier und vornehmen Wein für die Herren!

 

Die Kolu-Schenke serviert schmackhaftes estnisches Essen.

 

Zur Erkundung auf eigene Faust:

Auf dem Nuki-Hof sehen Sie Bilder vom Alltag einer armen Familie, die ihren Lebensunterhalt mit Handarbeit verdient. Die ganze Familie und auch die kleineren Haustiere mussten unter ein Dach passen – in zwei kleine Kammern und einen winzigen Stall.

 

Auf dem Aarte Hof nehmen Sie teil am Leben einer Fischerfamilie vom estnischen Nordstrand. Von finnischen Freunden und Fahrten über das Meer wurden interessante Dinge mitgebracht, die man auf Höfen im Binnenland nicht antrifft.

 

Das sich auf dem Jüri-Jaagu Hof eröffnende Bild spricht vom fröhlichsten und farbenfrohesten Ereignis des Lebens – von der Hochzeit. Im Riegenhaus bieten die Hochzeitteilnehmer in Volkstracht von der Insel Muhu (dt. Moon) eine Freude für die Augen, die Kiste der Braut ist vollgefüllt mit schönen Handarbeiten, der Tisch biegt sich und die Feierstimmung erklingt auch draußen. Im Kleidungsspeicher ist das Gurren der Dämmerungsvögel zu hören, im Fischspeicher mit seinen Steinmauern sehen Sie einen fröhlichen Hochzeitsfilm.

 

Neben dem Jüri-Jaagu-Riegenhaus grast eine Schafsfamilie. Es handelt sich um widerstandsfähige und genügsame echte estnische Landschafe. Ein Landschaf ist ein wertvolles Haustier und das aus mehreren Gründen – es liefert Milch, Fleisch, Wolle und Fell für einen Mantel. Im Sommer hilft es, den Rasen zu mähen.

 

Auf dem Jaagu-Hof kommen Sie in das Leben einer armen Bauernfamilie von der Insel Muhu, in der die starke Frau neben der Kindererziehung zum Überleben feinere Näharbeiten ausführt. Der Mann, wie gewöhnlich, ist meist auf See oder bei Gelegenheitsarbeiten auf dem Festland.

 

Auf dem Rusi-Hof sehen Sie, wie mehrere Familien und eine Kinderschar in die wenigen kleinen Kammern passten.

Im Riegenzimmer ist eine Ausstellung über den Bildhauer Juhan Raudsepp, dessen Kindheit auf dem Rusi-Hof verlief.

 

In der alten Holzkapelle von Sutlepa (dt. Sutlep) können Sie sich Zeit nehmen und über die wichtigen Werte des Lebens nachdenken. Die geistlichen Lieder der Küstenschweden helfen, sich die Gedankenwelt dieser Volksgruppe vorzustellen.

 

Im Erdgeschoss der Windmühle von Kalma sehen Sie Fotos von Windmühlen in Estland.

 

Kolchos-Mehrfamilienhaus

In dem in den 1960er Jahren erbauten Mehrfamilienmietshaus für die Stallarbeiter können Sie einen Blick in die Wohnung der Landbevölkerung in den 1960er, 1970er, 1990er und 2010er Jahren werfen. Wie verlief der Alltag in einer Gemeinschaftswohnung? Wie war das Familienleben in der Zeit der Blüte des Sozialismus? Was passierte auf dem Land nach dem Zerfall der Kolchosen? Wie ist das Alltagsleben unter den heutigen Bedingungen der Fernarbeit organisiert?

In den Kellerräumen erhalten Sie einen Überblick über die Entwicklung des estnischen Landlebens von der Zwangskollektivierung bis heute. Die Welt des kleinen Ilmar lädt zum Spielen und zur Teilnahme an den Kinderfreuden ein.

Jeden Samstag von 12.00–15.00 Uhr können Sie im Kolchoshaus an der Arbeit des Waschtags teilnehmen. Jeden Sonntag von 12.00–15.00 Uhr wird hier Essen nach Rezepten aus der Sowjetzeit zubereitet.

 

Das Fabrikhaus ist ein umweltfreundliches, hölzernes Einfamilienhaus, das nicht in Handarbeit hergestellt, sondern in der Fabrik gefertigt wurde. Im Ausstellungsraum im Erdgeschoss erhalten Sie einen Überblick über moderne Holzbauwerke und die entsprechende Technologie. Das Fabrikhaus ist an Wochenenden und staatlichen Feiertagen für Besucher geöffnet.

 


Ausstellungen im Freiluftmuseum!

Ausstellungen von Mitte Mai bis zum Ende der Saison:

„100 Jahre Familiennamen für die Setos“ im Stall des setukesischen Bauernhofs Vanatalo

Unter der Riege des Pulga-Hofs informiert die Ausstellung „Hõissa, pulmad! – Hossa, hossa, Hochzeit!“ über estnische Hochzeitsbräuche.

Ganzjährige Freiluftausstellungen:

Sirje Runge „Große Liebe/Schönes Auseinandergehen“ in der Steinsaat hinter dem Aarte-Hof

„Tallinner besiedeln das Hochmoor von Õismäe“ im Wäldchen hinter dem Seto-Hof

 

ACHTUNG!

Es lohnt sich im Sommer, den Blumenbeeten der Museumshöfe mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Viele Blumen haben eine Namenstafel erhalten, in deren Ecke ein QR-Code ist. Mit Hilfe Ihres Telefons oder eines Tablets führt dieser Code zu genaueren Beschreibungen der Pflanzen.

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