Martins- und der Katharinentag
Sonntag, 9. November, 11–16 Uhr
In der dunklen Zeit des Spätherbstes sind der Martins- und der
Katharinentag am 10. und 25. November zwei der schönsten Feiertage, die wir von
unseren Vorfahren geerbt haben. In der Novemberzeit, wenn die Arbeiten des
Herbstes beendet sind, ziehen maskierte Menschen von Haus zu Haus: die laute
Martins und die hübsche Katharinen. Die Martins bringen den Familien Glück für
die Ernte und die Katharinen Glück für das Vieh. Die Martins und Katharinen
werden mit Spannung erwartet, da sie Abwechslung und Kraft in den Alltag
bringen.
Neben den bekannten Schnurr- und Heischegestalten gibt es noch viele andere Figuren, die in der dunklen Zeit von Allerseelen bis Weihnachten auf Estlands Wegen unterwegs sind. Mittlerweile hat Halloween Einzug in die lokale Kultur gehalten. Die Wanderung von Hof zu Hof bietet Rätselspaß, Begegnungen mit verschiedenen Heischegestalten, dazu Lieder, Tänze und kreative Bastelaktionen. Lassen Sie uns gemeinsam diese farbenfrohe Tradition am Leben erhalten!
Wirtshaus Kolu – Gesang und Musik für alle!
12 Uhr – traditionelle Lieder und Spiele. Es treten Hõbe-Teele Vahisalu und Herta Ida Udikas auf. Beim Konzert erklingen Volksweisen auf Geige, Kantele und Garmoschka. Wer möchte, darf gerne mitsingen und mitspielen. Willkommen sind alle, ob groß oder klein!
14 Uhr – „17 estnische Hochzeitslieder“ aus dem Zyklus von Veljo Tormis. Es tritt der Kammerchor Kiili auf. Der Chor wird von Tuuli Metsoja dirigiert.
Die alten Esten feierten Hochzeiten meist im Herbst nach der Ernte, besonders zwischen Martins- und Katharinentag. Da es reichlich zu essen und zu trinken gab, war dies eine gute Zeit zum Feiern. Diese Zeit nannte man auch den Hochzeitsmonat. Lieder waren ein fester Bestandteil jeder Hochzeitszeremonie. Gesang begleitete alle Bräuche.
Bauernhof Härjapea – Bräuche und Schmuck zum Katharinentag
Am Katharinentag musste ein Teil der Wollarbeiten erledigt sein. Nun konnte man sich schmücken und als Katharinengänger in das Dorf gehen, um Geschenke zu sammeln. Die Katharinengänger wurden erwartet, da sie strahlend und schön waren und Glück für das Vieh brachten. Auf dem Bauernhof Härjapea werden für die Katharinengänger Perlenketten und -gürtel angefertigt und sie können sich mit schönen Accessoires schmücken.
Dorfladen Lau – Rätsel und Basteleien
Während im Laden reger Handel herrscht, kann man im Wohnzimmer der Ladenbesitzerin sowohl basteln als auch Rätsel lösen. Die Feiertage im Volkskalender gehen immer mit Wettervorhersagen einher – jetzt wurden die Vorhersagen zu Rätseln zusammengestellt und miteinander vermischt. Kommen Sie und helfen Sie dabei, die Vorhersagen zu ordnen und gutes Wetter vorherzusagen. Damit es nicht zu ernst wird, basteln wir auch Rübenzähne.
Bauernhof Pulga – Empfang der Verkleideten und Martinsmasken
Die Martins- und Katharinengänger zogen los, um von den Dorfbewohnern Geschenke zu sammeln. Eine wichtige Rolle spielte dabei der Gastgeber, der die verkleideten Besucher empfing. Für ihre Darbietungen und guten Wünsche erhielten die Martins- und Katharinengänger Geschenke: Äpfel, Erbsen, Nüsse, Rüben und Ähnliches. Warum durfte man diese Schnurrgänger nicht vor der Tür stehen lassen und was konnte passieren, wenn man es dennoch tat?
Wir basteln ganz traditionelle Martinsmasken aus Stroh, Kohle und Pappe.
Schule Kuie – lustige Heischebrauch-Stunden
Auf den Dorfstraßen Estlands sind im Laufe der Zeit verschiedene Heischegänger unterwegs gewesen. Weniger bekannt sind die Seelenheischegänger, die in Mulgimaa zu Allerseelen den Geistern nachspürten. Bis heute haben sich die Katharinen- und Martinsgänger durchgesetzt. Am Vorabend von Allerheiligen drängen sich die Süßigkeitensammler durch Türen und Fenster. In einer unterhaltsamen Heischebrauch-Stunde hören und sehen Sie, wie sich die Tradition der Allerseelen-Heischegänger zu Halloween entwickelt hat und wie man die Heischegänger empfängt. Die Stunden finden um 12, 13, 14 und 15 Uhr statt.
Kolchosen-Wohnhaus – fantasievolle Gerichte
Halloween ist 2019 in Estland kein unbekanntes Fest mehr, aber man möchte ihn auch noch nicht ganz als eigene Tradition annehmen. Deshalb entschied man sich zunächst, etwas zu kochen, da man hier seiner Fantasie freien Lauf lassen kann. Kommen Sie vorbei und sehen Sie sich an, welche furchterregenden Gerichte auf der Speisekarte stehen!
Wandernde Martinsgänger – im Museum tummelt sich eine fröhliche, singende und tanzende Martinsgängerfamilie.
Gerne singen und tanzen sie mit Ihnen alte Martinslieder, von denen es im estnischen Volksglauben unzählige gibt. Wer moderner ist, lässt sein Lied mit KI erstellen, um es dann den Martinsgängern selbst vorzusingen. Was wird wohl dabei herauskommen?